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26. Oktober 2021
Die Bitcoin und Co. Steuerfalle

Der Hype um Kryp­to­wäh­run­gen wie Bit­co­in, Ethe­re­um oder Ripp­le nimmt stark zu und mit ihm das Inter­es­se auch eher kon­ser­va­ti­ver Anle­ger. Sie wer­den ange­lockt durch Mel­dun­gen in der Pres­se über ful­mi­nan­te Gewin­ne in kür­zes­ter Zeit. Immer mehr Anle­ger fra­gen sich: Kann man es sich leis­ten, die Kryp­to­wäh­run­gen ange­sichts der enor­men Kurs­ge­win­ne in den ver­gan­ge­nen Mona­ten wei­ter zu igno­rie­ren?

Eben­so wie die Ertrags­chan­cen sind auch die Risi­ken sehr hoch. Der Markt ist stark von Spe­ku­la­tio­nen und sogar Tweets und ande­ren Sach­ver­hal­ten geprägt. Anle­ger brau­chen star­ke Ner­ven. Fer­ner gibt es noch das zusätz­li­che Risi­ko, dass einem die Bit­co­ins von Hacker geklaut wer­den.

Neben der Fra­ge, wie man nun am bes­ten und effek­tivs­ten in Bit­co­in & Co. inves­tie­ren könn­te, rückt auch ein ande­rer Aspekt zuneh­mend in den Blick­punkt: die Fra­ge der steu­er­li­chen Behand­lung. Das ers­te Pro­blem dabei ist, dass die steu­er­li­che Behand­lung nicht defi­ni­tiv geklärt ist. Weder gibt es eine aus­drück­li­che gesetz­li­che Rege­lung noch Recht­spre­chung des Bun­des­fi­nanz­ho­fes. Aus Sicht der Finanz­ver­wal­tung wer­den Kryp­to­wäh­run­gen wie Fremd­wäh­run­gen, also z. B. USD, behan­delt.

Dies bedeu­tet auch, dass Anle­ger bei einem Kauf und Ver­kauf inner­halb eines Jah­res, den even­tu­el­len Gewinn in der Ein­kom­men­steu­er­erklä­rung ange­ben müssen.

Das bedeu­tet: Die Gewin­ne von Kryp­to-Wäh­run­gen unter­lie­gen nicht der Abgel­tungs­steu­er, son­dern wer­den vom Finanz­amt als pri­va­tes Ver­äu­ße­rungs­ge­schäft gewer­tet und müs­sen ent­spre­chend mit dem jewei­li­gen per­sön­li­chen Ein­kom­men­steu­er­satz ver­steu­ert wer­den.
Bei der Ver­steue­rung von Kryp­to­wäh­run­gen gilt außer­dem, wie bei allen pri­va­ten Ver­äu­ße­rungs­ge­schäf­ten eine Frei­gren­ze – kein Frei­be­trag – von 600 Euro pro Jahr. Ergibt sich ein höhe­rer Gewinn, so ist die­ser in vol­ler Höhe mit dem per­sön­li­chen pro­gres­si­ven Steu­er­satz zu ver­steu­ern. Immer­hin: Auch Ver­lus­te las­sen sich steu­er­lich berück­sich­ti­gen. Etwa­ige Ver­lus­te kön­nen mit even­tu­el­len Gewin­nen aus dem Vor­jahr ver­rech­net wer­den.

Für Anle­ger, die Kryp­to­wäh­run­gen kau­fen und ver­kau­fen, ist es sehr wich­tig den Han­del genau und lücken­los zu doku­men­tie­ren und ihn in der Ein­kom­men­steu­er­erklä­rung anzu­ge­ben. Ansons­ten ist es Steu­er­hin­ter­zie­hung! Zumal ange­sichts der wach­sen­den Bedeu­tung des The­mas die Finanz­äm­ter immer genau­er hingucken. 

Es ist wich­tig einen Steu­er­be­ra­ter mit einzubeziehen.