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4. Oktober 2021
Der DAX hat sich geändert –Was ist zu beachten

Ab Ende Sep­tem­ber wird der DAX 40 Unter­neh­men berück­sich­ti­gen und nicht mehr 30. Hin­ter­grund ist unter ande­rem der Fall Wire­card. Die Deut­sche Bör­se AG zieht Kon­se­quen­zen dar­aus, dass kei­ne Zom­bie-Unter­neh­men mehr gedul­det bzw. Tage nach der Insol­venz noch gehan­delt wer­den kön­nen. Doch was ändert sich genau? Dies wol­len wir hier kurz und knapp behandeln.

War­um wer­den die Index-Regeln über­haupt überarbeitet?

Haupt­aus­lö­ser war die Plei­te der Wire­card AG. Das Unter­neh­men aus Asch­heim muss­te Ende Juni zwar Insol­venz anmel­den, blieb aber noch bis Ende August im Dax. Dazu gab es hef­ti­ge Kri­tik am Auf­stieg von Deli­very Hero in den Dax. Der Essens­lie­fe­rant hat seit sei­ner Grün­dung 2011 im lau­fen­den Geschäft noch nie Geld ver­dient, spielt nun aber in der obers­ten Börsenliga.

Wie vie­le Unter­neh­men gibt es künftig?

Der deut­sche Akti­en­in­dex Dax wird ab Ende Sep­tem­ber 2021 um zehn Unter­neh­men auf ins­ge­samt 40 Unter­neh­men auf­ge­stockt. Der MDax wird dadurch auf 50 Unter­neh­men verkleinert.

Wel­che Anfor­de­run­gen müs­sen die Unter­neh­men im DAX dem­nächst erfüllen?

Alle Dax-Auf­stei­ger müs­sen vor der Auf­nah­me min­des­tens zwei Jah­re hin­ter­ein­an­der einen posi­ti­ven ope­ra­ti­ven Gewinn vor Zin­sen, Steu­ern, Abschrei­bun­gen und sons­ti­gen Finan­zie­rungs­auf­wen­dun­gen – auch Ebit­da genannt- auf­wei­sen. Zudem wur­den alle Index-Mit­glie­der seit März 2021 dazu ver­pflich­tet, sowohl tes­tier­te Geschäfts­be­rich­te als auch Quar­tals­mit­tei­lun­gen zu ver­öf­fent­li­chen. Unter­neh­men, die die ent­spre­chen­de Frist nicht ein­hal­ten, flie­gen auto­ma­tisch aus dem Index.

Wie oft wird die Index-Zusam­men­stel­lung überprüft?

Seit 2021 wird die Zusam­men­set­zung des Dax zwei Mal pro Jahr über­prüft, jeweils im März und Sep­tem­ber. Bis­lang wur­de der Akti­en­in­di­zes nur ein­mal jähr­lich unter die Lupe genom­men. Dabei soll künf­tig nur noch die Markt­ka­pi­ta­li­sie­rung der frei han­del­ba­ren Akti­en (Free-float) als Mess­lat­te dienen.

Hat es Aus­wir­kun­gen auf ETF oder Zer­ti­fi­ka­te die den Index abbilden?

Nicht direkt für den Anle­ger. Die ETF- bzw. Zer­ti­fi­kats­an­le­ger haben bereits in den letz­ten Wochen Vor­keh­run­gen getrof­fen und wer­den zum Umstel­lungs­stich­tag die neu­en Unter­neh­men auto­ma­tisch mit­auf­neh­men. Somit muss der Anle­ger selbst nicht aktiv werden.

Hat die Ände­rung auch Aus­wir­kun­gen auf den Indexstand?

Nein, es hat kei­ne Aus­wir­kun­gen. Die neu­en Unter­neh­men wer­den ab dem Stich­tag neu mit­auf­ge­nom­men und die jewei­li­ge Gewich­tung der alten Unter­neh­men ent­spre­chend angepasst.